Offen gesagt – so verbessern Sie die Diskussionskultur in Ihrem Unternehmen

Wie streitet man in Ihrem Betrieb? Die Art, wie Gespräche geführt und Konflikte ausgetragen werden, sagt enorm viel über ein Unternehmen aus – und kann auch den wirtschaftlichen Erfolg maßgeblich beeinflussen. Was eine gesunde Diskussionskultur ausmacht und wie alle Beteiligten dazu beitragen können, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

so verbessern Sie die Diskussionskultur in Ihrem Unternehmen

Warum ist eine offene Diskussionskultur wichtig?

Kommunikation ist allgegenwärtig. Das bedeutet aber nicht, dass sie stets offen und konstruktiv verläuft. Laut einer Studie des Hernstein-Instituts wird in Deutschland etwa 15 % der Arbeitszeit für Konflikte verwendet und Führungskräfte müssen sogar bis zu 50 % ihrer Zeit auf Streitigkeiten oder daraus resultierende Folgen aufbringen. Dass das wirtschaftliche Folgen hat, ist klar.

Wer stattdessen Zeit und Aufwand in die Verbesserung der internen Diskussionskultur investiert, sorgt dafür, dass Probleme sich gar nicht erst aufblasen und man gemeinsam wertfrei an einer Lösung arbeiten kann. Das ist nicht nur wichtig, damit die Arbeitszeit produktiver genutzt wird, sondern auch für ein besseres Miteinander im Unternehmen. Denn Meinungsverschiedenheiten wird es immer geben. Die Frage ist, wie man damit umgeht.

Lasst uns streiten – über das Potential von Konflikten

Harmonie ist es etwas Wunderbares, doch oft sind es die Streitgespräche, die uns im Leben weiterbringen. Denn erst wenn Probleme angesprochen und Konflikte ausgetragen werden, kann sich eine Beziehung weiterentwickeln. Das gilt sowohl für den Privatbereich, als auch ganz besonders im beruflichen Kontext. Wenn alle immer einer Meinung sind, mag das zwar angenehm sein, ziemlich sicher bleibt so aber sehr viel Potential auf der Strecke. Vielleicht hat jemand aus dem Team eine bessere Idee oder sieht schon vorzeitig ein Hindernis, das man umgehen sollte. Wenn sich die Person aber nicht wohl dabei fühlt, ihren Standpunkt darzulegen, ist das nicht nur eine vertane Chance, sondern zeigt auch, dass es offensichtlich ein Problem mit der internen Diskussionskultur gibt.

das Potential von Konflikten

Was eine offene Diskussionskultur hemmt

Was also sind Faktoren, die gesunde Kommunikation blockieren und die es aus dem Weg zu räumen gilt? Für sehr viele Menschen im Angestelltenverhältnis ist es die Angst um den eigenen Job. Wenn bei zu kritischem Feedback ein beruflicher Nachteil im Raum steht, machen Führungskräfte mit Sicherheit etwas falsch. In jedem Fall ist es die Aufgabe der Chefetage, jedem einzelnen Teammitglied klarzumachen, dass Feedback ausdrücklich erwünscht ist und eine offene Diskussionskultur angestrebt wird.

Für alle Beteiligten setzt das vor allem eines voraus: Kritikfähigkeit. Sich nicht sofort auf den Schlips getreten zu fühlen, wenn man unangenehmes Feedback hört und zugleich in der Lage zu sein, ehrliche Rückmeldungen mit Taktgefühl auszudrücken, sind die wichtigsten Skills für zwischenmenschliche Kommunikation. Oft ist es nämlich die tatsächliche oder vermutete Kritikunfähigkeit der Kolleg:innen, die ein weiteres großes Hindernis für offene Gespräche darstellt.

offene Diskussionskultur

Der Leitfaden für konstruktive Kommunikation

Um die Kommunikation im eigenen Unternehmen zu verbessern, muss man nicht unbedingt auf große Ankündigungen oder Weisungen warten. Jede und jeder kann sofort bei sich selbst anfangen und mit kleinen Schritten daran mitwirken, eine angstfreie Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle einbringen können. Hier kommen einige Tipps für bessere Kommunikation im Unternehmen:

    • Die eigenen Emotionen kennen: Selbstreflexion hinsichtlich der eigenen Gefühlswelt ist sehr wichtig, denn oft reagieren wir auf Aussagen unnötig emotional. Das liegt daran, dass Gesprächspartner:innen unsere Ängste oder Unsicherheiten triggern, ohne sich dessen bewusst zu sein. Mit mehr Achtsamkeit uns selbst gegenüber können wir sachlicher und erfolgreicher kommunizieren.
    • Richtig Zuhören: Klingt einfach, ist es aber nicht. Viel zu oft sind wir gedanklich schon bei unseren eigenen Argumenten anstatt uns auf das Gesagte zu konzentrieren. Dabei ist die Neugier und nicht das Ego der Treiber von aktivem Zuhören. Um das zu üben, eignet sich das Paraphrasieren während eines Gesprächs: Fassen Sie das Gehörte noch einmal in eigenen Worten zusammen und stellen Sie gegebenenfalls Rückfragen, um sicherzugehen, dass Sie alles richtig verstanden haben.
    • Nonverbal kommunizieren: Nicht nur das gesprochene Wort ist Kommunikation – auch Körperhaltung und Gesichtsausdruck sprechen oft Bände, vor allem jene des Zuhörenden. Verschränkte Arme und ein gesenkter Blick senden eine sehr deutliche Botschaft. Stattdessen Blickkontakt zu halten, sich der sprechenden Person zuzuwenden und eine entspannte Haltung einzunehmen, machen ein Gespräch deutlich angenehmer und konstruktiver.
    • Ungeteilte Aufmerksamkeit schenken: Multitasking mag in manchen Situationen praktisch sein und Zeit sparen – eine Gesprächssituation zählt allerdings nicht dazu. Wer neben dem Videocall E-Mails schreibt oder das Telefonat nutzt, um gleichzeitig Dokumente zu sortieren, schränkt das Potential der Kommunikation massiv ein. Aktiv zuzuhören und an einer Diskussion teilzunehmen setzt Präsenz voraus. Andernfalls sind Missverständnisse vorprogrammiert.
  • Tipps für bessere Kommunikation im Unternehmen

    Fazit: Mit klaren Worten zum Erfolg

    Schweigen ist nicht immer Gold. Wir bei Rejlek glauben, dass gerade eine gesunde Diskussionskultur in Unternehmen der Schlüssel zum Erfolg ist. Mit Empathie, Lösungsorientierung und den Grundsätzen konstruktiver Kommunikation lässt sich diese erreichen – ein interner Workshop kann dabei zum Beispiel sehr hilfreich sein. Wenn alle offen ihre Meinung sagen und Gespräche wertschätzend führen können, bewirkt das nicht nur ein besseres Miteinander, sondern bringt Ihr Unternehmen auch hinsichtlich Innovationen voran.

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